Herzlich willkommen in den historischen Räumen der Villa Stuck! Nach ihrer grundlegenden Renovierung lädt sie uns ein, seinen ersten Bewohner genauer kennen zu lernen. Wie lebte der "Künstlerfürst" Franz von Stuck, der zu seiner Zeit als Maler und Bildhauer ein Zentrum der Münchner Kunstszene bildete? Er entwarf auch die gesamte Innendekoration samt Mobiliar seiner repräsentativen Villa in Bogenhausen und gemeinsam mit seiner glamourösen Gattin Mary Lindpaintner prägte er das künstlerische und gesellschaftliche Leben der Prinzregentenzeit in München.
Diese Epoche darf als eine der spannendsten Phasen in der Entwicklungsgeschichte der Malerei überhaupt gelten. Denn da setzt ein Prozess ein, den es so vorher nicht gegeben hat: die Malerei gliedert sich mehr und mehr in einzelne, zum Teil nebeneinander existierende Strömungen auf (Realismus, Naturalismus, Impressionismus, Symbolismus, Jugendstil), die jeweils in etwas anderer Art und Weise auf die zeitgeschichtlichen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Veränderungen reagieren. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts setzt geradezu eine Explosion der unterschiedlichen Stile ein (u.a. Fauvismus, Expressionismus, Kubismus, Abstrakte Kunst, Konstruktivismus, Dada, Surrealismus, Neue Sachlichkeit, Pop Art, Fotorealismus), die die bis dahin geltenden traditionellen Regeln, das Wesen und die Aufgabe der Kunst in Frage stellen und neu zu definieren versuchen.
Die längste Zeit seines Lebens verbrachte Thomas Mann in München. In Schwabing schrieb er seine ersten Erzählungen und die "Buddenbrooks", in der Maxvorstadt heiratete er in eine der angesehenen Familien Münchens, in der Leopoldstraße kamen seine Kinder zur Welt. Doch die längste Zeit verbrachte er im Herzogpark in Bogenhausen, hier errichtete die Familie eine prächtige Villa und hier entstand "Der Tod in Venedig". In München feierte Thomas Mann seinen Nobelpreis und wurde kurz darauf durch die nationalsozialistische Hetze vertrieben. Der Spaziergang folgt den Spuren des großen Sprachkünstlers durch Bogenhausen und bindet zahlreiche weitere Künstlerpersönlichkeiten ein.
Das Herz des Münchner Stadtteiles Forstenried ist bis heute ein altes Dorf-Ensemble. Einer der ältesten Bauernhöfe Münchens, der Sitz der kurfürstlichen Jagd- und Forstverwaltung und ein sehr schöner Gasthof sind zwar schon Sehenswürdigkeiten. Ganz ungewöhnlich in diesem Dorf ist aber die Kirche Heiligkreuz, ein bedeutendes Wallfahrtsziel des Münchner Patriziats. Hier ist das einzige romanische Kunstwerk im heutigen Münchner Stadtkreis, das seit dem Mittelalter an seinem angestammten Platz blieb : eines der bedeutendsten Monumental-Kreuze Süddeutschlands. Die Kirche wurde in den folgenden Jahrhunderten durch kostbare Ausstattung und Dekoration bereichert und auch vom Münchner Kurfürsten-Hof aufgesucht.
Vielen ist dieser Maler der Biedermeierzeit als Meister idyllischer Szenen bekannt. Bei genauem Hinsehen werden wir erkennen, wie durchaus zeitkritisch und differenziert er die gesellschaftlichen Zustände gemalt und beschrieben hat. Wir betrachten und analysieren selten gezeigte und wenig bekannte Werke des Münchner Malers. Auch einige seiner Gedichte kommen zum Vortrag und wir klären auf, was Spitzwegs Zigarrenkonsum mit seinen Bildern zu tun hat. Schließlich lernen wir einige seiner Kochrezepte kennen. Ergänzend zum letzten Semester werden neue Bilder gezeigt.
Am westlichen Ortsrand von Planegg, versteckt zwischen Bäumen, liegt ein architektonisches Juwel: Die Waldkirche. Sie ist ein bedeutendes Spätwerk des einflussreichen Architekten und Städteplaners Theodor Fischer (1862 - 1938). Fischer verwirklichte hier am Ende seiner Karriere erstmals eine Art des Kirchenbaus, die er als genuin evangelisch empfand: einen Zentralbau mit dem Altar in der Mitte, um den die Gemeinde sich versammelt. Ein für damalige Zeiten revolutionärer Entwurf, der ziemlichen Gegenwind erntete. Es war die kleine evangelische Diasporagemeinde in Planegg, die sich in den frühen Zwanziger Jahren für den Bau ihrer eigenen Kirche einsetzte, sie durch geschicktes und hartnäckiges deutschlandweites "fundraising" finanzierte und dazu den Ehrgeiz besaß, den "Stararchitekten" Fischer für den Entwurf zu gewinnen. Die Ausstellung zum 100jährigen Jubiläum der Waldkirche schildert die Geschichte und Symbolik des Baus und wird dazu teilweise unveröffentlichte Fotos und Dokumente bzw. Artefakte zeigen. Sie wurde kuratiert von Sabine Baumgartner und Dr. Julia Devlin von der Evang.-Luth. Kirchengemeinde.
Kursbeschreibung siehe Kursnr.: J1020
Theodor Fischer (1862 - 1938) war ein "Stararchitekt" seiner Epoche, der Zeit zwischen Historismus und Moderne. Nicht nur als Baumeister, auch als Stadtplaner hat er die Stadt München bis heute geprägt. Dabei berücksichtigte Fischer stets die spezifische Aura eines Ortes und bezog sie in seine Planungen mit ein. Er verwirklichte so unterschiedliche Bauten wie das Luisengymnasium am Alten Botanischen Garten, das Ledigenwohnheim in der Schwanthalerhöhe und die Wittelsbacherbrücke. Erfahren Sie mehr über diesen besonderen Architekten, dessen Handschrift man in zahlreichen vertrauten Bauten, Straßenzügen und Plätzen Münchens erkennt.
Theodor Fischer verließ 1885 die Technische Hochschule München ohne Abschluss, denn Examen- und Titelwesen waren ihm zuwider. Trotzdem machte er eine erstaunliche Karriere und kehrte 1908 als Professor an seine Alma Mater zurück, die er als Studienabbrecher verlassen hatte. Bei dieser Exkursion in das Archiv der Technischen Universität München und des Architekturmuseums erhalten wir Einsicht in die Personalakte von Theodor Fischer und in seinen umfangreichen Nachlass, in dem sich auch die Entwürfe der Waldkirche befinden. Als besonderes Highlight dürfen wir das Modellarchiv besichtigen, in dem gleich zwei Modelle der Waldkirche aufbewahrt werden.
Schon in den 1830er Jahren gab es Überlegungen, zusätzlich für den enger werdenden Alten Südfriedhof einen weiteren im Norden zu bauen. Nach einer schweren Cholera-Epidemie wenige Jahrzehnte später wurden die Planungen konkret. Wir besuchen die Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten, z.B. der hochbegabten Tänzerin Lucille Grahn und Clara Heese, Diva der Theaterbühne, Wilhelm Bauer, dem Erfinder des U-Bootes und Franz Xaver von Schönwerth, der Sitten, Sagen und Märchen der Oberpfalz sammelte. Der Geschichte werden wir nachforschen und der heutigen Bedeutung auf die Spur gehen.
Ernst Penzoldt (1892-1955) war ein vielseitig begabter Künstler, der vor allem als Schriftsteller Erfolge feierte. Doch zunächst hatte er an der Weimarer Kunsthochschule Bildhauerei studiert. Aus dem Ersten Weltkrieg kehrte er traumatisiert zurück. Theodor Fischer beauftragte Penzoldt damit, das Altarensemble in der Waldkirche zu schaffen, das markante Kruzifix, die vier Evangelisten und den goldenen Fries mit Engelschören und dem Auge Gottes. Dieses Ensemble wurde während des Nationalsozialismus als "entartete Kunst" entfernt und erst zum 50jährigen Bestehen der Waldkirche wieder rekonstruiert. Ein Vortrag über einen besonderen Künstler und das Schicksal seines Kunstwerks. Nach dem Vortrag gibt es Gelegenheit, in der Waldkirche das Ensemble zu besichtigen.
Ulrich Braun, Pastor, Ethiker und Autor, wurde für sein Werk "Die Witwe Erna Masuch" mit dem Haidhauser Werkstattpreis ausgezeichnet. Das 100jährige Jubiläum der Waldkirche inspirierte ihn zu einer Kurzgeschichte. Freuen Sie sich auf einen eindrucksvollen literarischen Abend, der um Planeggs markanten Kirchenbau kreist.
Die Alte Pinakothek zeigt bekannte und auch ganz selten gezeigte gemalte Bilder aus dem 16. und 17. Jahrhundert aus Deutschland, Flandern und den Niederlanden und wie die Maler darin Geschichten erzählen. Viele Jahrhunderte lang haben nicht Texte, sondern Bilder den Menschen die Stories erzählt über Wunder, Siege, Heldensagen und Religion. Sie waren entweder für ein sehr gebildetes Publikum oder für jedermann gemacht. Wie das Storytelling früher funktionierte, wie es Abläufe und Geschichten erzählte und was sich hinter Teufelswesen, Fürsten oder kleinen Figuren im Hintergrund verbirgt, zeigt die Führung. Außerdem geht es darum, ob die Stories immer so eindeutig waren, oder ob die BetrachterInnen extra in die Irre geführt wurden.
Herzlich willkommen in der Waldkirche! Heute statten wir der Jubilarin einen ausführlichen Besuch ab. Eine Kirchenführung, die die künstlerische Ausstattung und die Architektur vor dem Hintergrund ihrer Entstehungszeit erklärt und Theodor Fischers architektonisch-theologisches Programm und seine ursprüngliche Intention eines erweiterten Kirchenraums erläutert. Wer die steile Treppe nicht scheut, kann zudem den Glockenstuhl besichtigen und einen wunderbaren Blick über die Dächer Planeggs und mit ein bisschen Glück bis an den Alpenrand genießen.
Solln ist wohl der größte in seinem Kern noch weitgehend dörflich erhaltene Stadtteil Münchens. Hier haben sich ein liebenswertes mittelalterliches Dorfkircherl mit einem Altar von Joh.Bapt. Straub, eine bedeutende Pfarrkirche, alte Wirtshäuser, malerische Handwerker-Häuser und ein Dorfteich als zu Spaziergängen einladende Ganzheit erhalten. Vom Dorfbereich führt ein Spaziergang ins Grüne vor der Stadt, zum ehem. Landsitz der Münchner Jesuiten mit seiner kostbaren Kapelle mit Werken von Erasmus Grasser und Joh.Bapt. Straub und dem höchsten Punkt Münchens.
Wie auf kaum eine andere Kirche trifft auf das Marienmünster die Bezeichnung „Thronsaal Gottes" zu. Bestaunen Sie die kunsthistorischen Schätze des spätbarocken Kleinods und halten inne. Die namhaften Künstler haben an beeindruckenden Fresken, filigranen Stuckarbeiten und unzähligen Engeln und Putten nicht gespart. Nach dem Motto „Man sieht nur, was man weiß" entdecken Sie die 28 Heiligen und Seligen aus Andechs-Meranien und erfahren Erstaunliches über eine der wenigen erhaltenen Mysterienbühnen.
Ob lang, kurz oder rasiert, glatt oder gelockt – Haare sind weit mehr als eine Frage des Stils. Sie erzählen von Schönheit und Begehren, von Macht und Ohnmacht, von Anpassung und Rebellion. Haare sind ein starkes Mittel des Ausdrucks – politisch, religiös, kulturell und persönlich. Mit ihnen bekennen wir Zugehörigkeit, gestalten Identität oder ziehen andere in unseren Bann. Die Ausstellung lädt zu einem anregenden, sinnlichen und überraschenden Streifzug durch drei Jahrtausende Kunst- und Kulturgeschichte der Haare ein von der Antike bis zur Gegenwart .