Der Kurs soll Lust machen auf Theater. Aus dem Münchner (Sprechtheater-) Spielplan werden im Laufe des Semesters nach Absprache vier bis sieben aktuelle, bemerkenswerte Inszenierungen ausgesucht. Dabei konzentrieren wir uns auf kleinere Theater, doch auch interessante Regiearbeiten der "großen" Bühnen (Kammerspiele, Residenz- oder Volkstheater) sollen nicht fehlen. Vor dem Theaterbesuch behandeln wir Entstehungsgeschichte und Inhalt der Stücke, lernen den Autor und sein Gesamtwerk kennen. Im Anschluss an den Theaterbesuch ergibt sich gelegentlich eine Diskussion über Stück und Inszenierung mit Regisseur oder Schauspielern. Unsere persönlichen Eindrücke verarbeiten wir in kritischen Nachbesprechungen. Unter anderem tauchen immer wieder Fragen auf wie: Ist Theater eine zeitgemäße Kunstform? Was sagen die Klassiker uns Zeitgenossen? Warum kennen wir manche Stücke, erkennen sie aber kaum wieder? Was darf der Regisseur und was muss er - modernistisch verfremden, oder heutige Lebensbezüge kenntlich machen. Theaterkarten werden in der Regel vom Dozenten bestellt, die Bezahlung erfolgt gesondert. Das Foto zeigt eine Nachbesprechung des Kurses aus dem Sommersemester 2023. Die Leitung des Theaters VielLärmumNichts diskutierte mit den TeilnehmerInnen des Kurses Theater in München ihre Inszenierung von Shakespeares Coriolan. v. lks: Andreas Seyferth, Regisseur; Margrit Carls, Übersetzung und Dramaturgie; Dr. Ernst Georg Nied, Kursleitung
Der große kulturelle Aufbruch der Renaissance stellt bis heute die Jahrhunderte davor als sprichwörtlich dunkle Epoche in den Schatten. Aber war „das Mittelalter“ so dunkel? Wir sehen uns Beispiele aus Literatur, Religion und Alltagskultur an, um ein paar Vorurteile zu überprüfen. Bei genauerem Hinsehen ergibt sich ein komplexes Bild, das uns vielleicht auch heute noch einiges aufzuzeigen hat. Keine Vorkenntnisse nötig, Unterlagen werden gestellt.
Lesen Sie gerne? Möchten Sie sich austauschen und mehr über Bücher und ihren Hintergrund erfahren? Dann sind Sie im Lesezirkel richtig! Wir lesen Belletristik mit dem Schwerpunkt auf zeitgenössischer Literatur. Wir diskutieren über die Texte, denn alle bringen den eigenen Lebenshintergrund mit ein und lesen Texte auf ihre eigene Weise; das ergibt spannende Diskussionen. Mit Fachwissen und Leidenschaft für Literatur macht die Referentin Lust auf ein anderes, intensiveres Leseerlebnis. Erste Lektüre: "Die Hochzeit der Chani Kaufman" von Eve Harris
Gedichte von Mascha Kaléko – gelesen von Anne Stein 1907 in Galizien geboren, verschlägt der erste Weltkrieg Mascha Kaléko nach Berlin. Sie bekommt Anschluss an die Literaten im Romanischen Café, zu denen Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Else Lasker-Schüler und Joachim Ringelnatz gehören. 1938 emigriert sie in die USA, 1966 übersiedelt sie nach Jerusalem. 1975 stirbt sie in Zürich. Viele Gedichte Mascha Kalékos geben mit latenter Ironie Alltägliches und Grundsätzliches wieder, geprägt von den Gefühlen, Gedanken, Erfolgen und Niederlagen des Alltags. Gedichte von Rajzel Zychlinski – gelesen von Ursula Erber Die in Polen aufgewachsene und nach dem Krieg in die USA emigrierte Dichterin war eine herausragende Repräsentantin der "späten Blüte" des Jiddischen – einer "Sprache des Traumas", die untrennbar von der Erfahrung des Exils ist und ihre Spuren der Fremde in sich trägt. Präzise und seismografisch genau registriert ihr Werk die Erschütterungen des Jahrhunderts, die auch ihr Dasein prägten. Mit Musik, gespielt von Youkali (Ulrike von Sybel-Erpf - Violine, Gisela Auspurg - Violoncello, Walter Erpf - Akkordeon/Arrangements, Niki Stein - Gitarre, Thomas Schaffert - Kontrabass)
Schon der Schriftsteller Stefan Zweig schwärmte in Briefen an seinen Freund Hermann Hesse vom besonderen Charme des Grand Hotel in Budapest. Wes Anderson verlegt die Geschichte dieses fiktiven Grand Hotels in seinem charmant-skurrilen Film ins imaginäre Zubrowka der Zwischenkriegszeit. Verantwortlich für dessen Erfolg ist vor allem der legendäre Concierge Monsieur Gustave H., der sich dank seines Charmes und seiner Etikette bestens im Umgang mit Menschen versteht. Das gute alte Europa – am besten in der Imagination?
Die internationale (Trick-)Filmgeschichte ist eigentlich die Geschichte der Disney-Brüder. Ihre Werke revolutionierten die Filmbranche. In ihren Filmen spiegeln sich unterschiedlichste Kunstformen und Einflüsse wider. Der Vortrag widmet sich Highlights aus 100 Jahren "The Walt Disney Company". Erleben Sie die Anfänge des Zeichentrickfilms mit einfachen Methoden bis hin zu aufwendig animierten Filmen mit moderner Computertechnik.
Viele Würmtaler kennen Dr. Jorinde Krejci und ihre Familie als engagierte Kommunalpolitiker, Vereinsvorstände, Pädagogen, Sanitäter. Wenige kennen aber ihre hochbrisante Geschichte als Tochter von Wilm Hosenfeld, der als Wehrmachtsoffizier inneren Widerstand gegen die Gräuel der Nationalsozialisten leistete und zahlreichen jüdischen und polnischen Verfolgten das Leben rettete. Roman Polanski würdigte ihn als Retter von Wladyslaw Szpilman in dem weltweit beachteten Film Der Pianist. Die Internationale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ehrte den in sowjetischer Kriegsgefangenschaft Verschollenen als einen der „Gerechten unter den Völkern“, und der polnische Staat verlieh ihm posthum die Ehrenwürde Polonia restituta. Hosenfelds zeitgeschichtlich wie literarisch mitreißenden Tagebuchaufzeichnungen erschienen 2004 unter dem Titel Ich versuche, jeden zu retten. Seine inzwischen hochbetagte Tochter liest für uns ergreifende Passagen aus diesen Dokumenten. Die Textbeiträge werden von Würmtaler Musikern einfühlsam umrahmt.
Schiller, Goethe, Lessing, Kleist – in der Schulzeit kommt niemand an ihnen vorbei. Dabei endet der Erstkontakt mit den Oldtimern der deutschen Literatur leider oft im Totalschaden und das schulische Unfallopfer stellt sich die verzweifelte Frage: Warum mussten wir das lesen? – Wir finden: Schluss mit dem ungeschützten Verkehr mit literarischen Klassikern! Safety first! Um bleibende Personenschäden im Umgang mit dem Literaturkanon zu vermeiden, lädt Michael Sommer von Sommers Weltliteratur to go zu einem exklusiven Besuch in seine Servicewerkstatt ein. Gemeinsam mit seinem Playmobil-Ensemble präsentiert er knackige Kurzfassungen der Highlights aus seinem YouTube-Kanal und testet Fahrspaß und Sicherheit der wichtigsten deutschen Klassiker. Denn eins steht fest: Wenn man sich ein bisschen auskennt, können diese alten Schlitten so richtig schnurren und bieten Freude am Lesen für jeden Geschmack. Also bieten wir Tipps und Tricks für Erstleser sowie ein Auffrischungstraining für reife Literaturverkehrsteilnehmer an, und zu gewinnen gib es sowieso was. Grimme Online Award Gewinner!
Ludwig Götz ist vielen im Würmtal und weit darüber hinaus seit Jahrzehnten als Organist und Chorleiter vertraut. Als künstlerischer Leiter gestaltete er auch das umfangreiche Konzertprogramm von Musica Sacra Planegg-Krailling. Wer seine legendären Faschingskonzerte oder seine musikalischen Lesungen besucht hat, weiß auch, welch kabarettistisches und literarisches Potential in ihm lebt. Sein musikalisch-dramaturgisches Talent hat er offenkundig auch an seine älteste Tochter Laura weitergegeben, die inzwischen bundesweit als Schauspielerin agiert. Vater und Tochter gestalten nun gemeinsam im Planegger Kupferhaus mit ausgewählten Literaturzitaten samt Klavier und Flöte eine musikalische Lesung besonderer Art unter dem umfassenden Motto Im Zeichen der Liebe.
1924 erschien Thomas Manns Roman „Der Zauberberg“. Sieben Jahre lebt seine Hauptfigur Hans Castorp in einem Davoser Sanatorium und wird mit den großen Fragen nach Leben und Tod, Krankheit, Liebe, Philosophie und Politik konfrontiert. Der zentrale Satz des Romas lautet: „Der Mensch soll um der Güte und Liebe willen dem Tode keine Herrschaft einräumen über seine Gedanken.“ Anhand relevanter Textpassagen sehen wir uns an wie das gemeint ist, und welche theologischen und anthropologischen Fragen dieser große Roman enthält.