Ellenrieder, Stefan
Wer aufmerksam durch die Münchner Altstadt spaziert, begegnet fast auf Schritt und Tritt Fürsten in Lebensgröße! In Historiengemälden, Skulpturen, Denkmälern sind sie verewigt. Wer ist eigentlich an Michaelskirche und Neuem Rathaus dargestellt, welche tiefere Bedeutung steckt hinter den Skulpturen? Und was sagen die Standorte aus? Wir sehen auch sehr unterschiedlich gestaltete Grablegen hoher Herrschaften. Bei dem Spaziergang werden spannende Biografien und so Stadt- und Land-Geschichte von über sieben Jahrhunderten lebendig. Treffpunkt : vor der Michaelskirche.
Wir beginnen den Tag mit dem malerisch am Kochelsee gelegenen Kloster Schlehdorf, das zwar bis aufs frühe Mittelalter zurückgeht, in seiner heutigen Gestalt aber ein seltenes Werk letzter Vollendung des Rokoko ist. Weiter geht es zum reizenden spätbarocken Kircherl von Kochel mit dem Grab des großen "Blauen Reiters" Franz Marc. Der Besuch des Walchensee-Kraftwerks und seiner beeindruckenden Dokumentation macht uns lebendig verständlich, wie geniale Techniker vor einem Jahrhundert die Berge, Flüsse und Seen nördlich des Karwendelgebirges zu einem riesigen Kraftwerk gestalten konnten. Hinauf zum Walchensee und der jungen Isar entlang fahren wir an den majestätisch von Bergen gesäumten Sylvenstein-Speichersee. Schließlich folgen wir der Isar nach Bad Tölz, wo wir den Tag in der prächtigen Marktstraße mit der mittelalterlichen Pfarrkirche und der Wallfahrtskirche des Rokoko ausklingen lassen.
Das Mittelalter prägt die Münchner Altstadt bis heute so umfassend wie keine andere Epoche vor der Gegenwart – doch viele mittelalterliche Kostbarkeiten sind kaum bekannt ! Wir entdecken verborgene Kostbarkeiten in berühmten Monumenten wie St. Peter und der Herzogs-Residenz, erkunden mittelalterliche Bauten bis in ihre Innenräume und besuchen eher abgelegene Kirchen. So entsteht vor dem geistigen Auge die Ganzheit der mittelalterlichen Stadt.
Der Ausflug beginnt in der Hauptstadt Habsburgisch-Schwabens Günzburg, wo uns der Altstadt-Spaziergang vom Schloss über den malerischen Marktplatz zur Frauenkirche, einem Hauptwerk des großen Dominikus Zimmermann, führt. Weiter geht es nach Lauingen, der zweiten bedeutenden Stadt der wittelsbachischen Pfalzgrafschaft Pfalz-Neuburg. Die licht-durchflutete spätmittelalterliche Pfarrkirche, der stolze mittelalterliche Schimmelturm und das von Kurfürst Karl Theodor in Auftrag gegebene schlossartige Rathaus prägen die direkt an der Donau gelegene Altstadt. Im nahen Faimingen, dem einst bedeutenden römischen Vorgänger-Ort Lauingens, sind die Grundlagen eines römischen Tempel-Bezirks erhalten. Etwas weiter die Donau hinab liegt Höchstädt, an dessen malerischem Marktplatz eine der bedeutendsten mittelalterlichen Pfarrkirchen des bayerischen Donau-Raumes liegt. Eine noch größere Kostbarkeit ist das wittelsbachische Schloss Höchstädt - im Schloss besuchen wir das in Deutschland einzigartige europaweit bedeutende Museum Deutscher Fayencen (Keramik vom Tafelgeschirr bis zu ganzen Raum-Dekorationen), in dem uns der Reichtum deutscher Fayence und Kultur insbesondere des Barock und Rokoko beeindrucken wird.