Mit Auftakt am weltweiten "Tag der Migrant*innen und Flüchtlinge" startet unsere Online-Vortragsreihe rund um Flucht, Gewalt, Konflikt. Vieles scheint weit weg und kann doch plötzlich nah sein. Wir beleuchten jeweils ein spezifisches Thema und gehen zugleich gemeinsam der Frage nach, woher wir wissen, was wir wissen – wie also Wissen entsteht und wie verschiedene Menschen und Einrichtungen (politische Organisationen, Wissenschaft, Journalismus, etc.) es nutzen.

Schnell geraten Krisen und Konflikte aus dem Blick, wenn etwas Neues das Tagesgeschehen prägt. Dabei dauern manche Kriege schon lange an. Prof. Dr. Andreas Bock (Akkon Hochschule für Humanwissenschaften, Berlin) beleuchtet aktuelle und "vergessene "Konflikte" und ihre Bedeutung für Deutschland und Europa aus politikwissenschaftlicher Sicht. Er beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit der empirischen Analyse internationaler Bedrohungs- und Krisenszenarien; im Bereich der psychologischen (Un-)Sicherheitsforschung verfügt er sowohl über theoretische wie auch erfahrungswissenschaftliche Expertise. Teil der Themenreihe "Weit weg oder doch so nah? Online-Vorträge zu Flucht, Gewalt, Konflikt" Mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus nach Art. 7 BayEbFöG
Das Würmtal ist zunehmend städtisch, aber auch ländlich geprägt. Zuwanderung und Flucht sind in allen Gemeinden ein Thema. Dr. Tobias Weidinger von der Universität Erlangen fokussiert in seiner Forschung vor allem auf ländliche Räume: Welche Gruppen von Neuzugewanderten kommen hier an? Wie läuft die Arbeitsmarktintegration von Migrant*innen? Wie steht es um das ehrenamtliche Engagement für Migrant*innen? In seinem Onlinevortrag berichtet er von Forschungsergebnissen und geht auch darauf ein, wie Forschung überhaupt verlässliches Wissen zum Thema Flucht und Migration zusammenträgt. Teil der Themenreihe "Weit weg oder doch so nah? Online-Vorträge zu Flucht, Gewalt, Konflikt" Mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus nach Art. 7 BayEbFöG
Der deutsche Zivile Friedensdienst (ZFD) engagiert sich seit Jahrzehnten auf beiden Seiten des andauernden Konflikts zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten. Das Ziel: den vielschichtigen, oft nicht sichtbaren Konflikt zwischen den Interessensgruppen abzumildern. Matthias Würtenberger war von 2018 bis 2021 als zivile Friedensfachkraft aus Ramallah im ZFD tätig. Er beschreibt Facetten seiner Arbeit und persönliche Erfahrungen innerhalb der palästinensischen Gesellschaft. Der Vortrag gibt Einblick in den Spannungsbogen zwischen den Zielen des deutschen Engagements und den sich ständig verändernden Rahmenbedingungen und Beschränkungen vor Ort. Im Anschluss gibt es Zeit für Fragen und Gespräch. Teil der Online-Vortragsreihe "Weit weg oder doch so nah? Online-Vortragsreihe zu Flucht, Gewalt, Konflikt" Mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus nach Art. 7 BayEbFöG
Sexualisierte Gewalt und Missbrauch gelten nicht selten als etwas, das „weit weg“ und immer woanders stattfindet. Die Wissenschaft hat lange zu solchen Perspektiven beigetragen. Der Vortrag blickt auf die Geschichte dieses umkämpften Forschungsfelds – von der Freud‘schen Verführungstheorie, über chauvinistische Sexualtheorien bis zur Idee der sexuellen Lust des Kindes. Er zeigt, dass hartnäckige Mythen entstanden, die fatale Fehleinschätzungen, eine institutionelle Verschleierung und kollektives Ignorieren sexualisierter Gewalt befördern. Das Jahr 2010 kann insofern als erste Zäsur in der Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt in Deutschland gelten. Es zeigt, dass viel Veränderung im Denken und Reden über sexualisierte Gewalt nötig ist, um Kinder und Jugendliche vor Missbrauch zu schützen. Teil der Online-Vortragsreihe "Weit weg oder doch so nah? Online-Vortragsreihe zu Flucht, Gewalt, Konflikt" Mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus nach Art. 7 BayEbFöG
Plakatkampagnen stehen im Zentrum der Arbeit von Hilfsorganisationen, die sich in Not- und Krisensituationen weltweit engagieren. Gerade Bilder können dabei helfen, den Bedarf an Hilfe plastisch vor Augen zu führen – sie sollen aufklären, berühren, aufrütteln, um Menschen zum Handeln und nicht zuletzt zum Spenden zu bewegen. Der Vortrag diskutiert, welche Motive gezeigt und wie wir als Betrachter*innen damit angesprochen werden. Teil der Online-Vortragsreihe "Weit weg oder doch so nah? Online-Vortragsreihe zu Flucht, Gewalt, Konflikt" Mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus nach Art. 7 BayEbFöG