Reinicke, Barbara Gemeindearchivarin
Die Erinnerungen, Geschichten und Schicksale unserer direkten Vorfahren und Verwandten (ver)bergen nicht selten spannende Rätsel oder gar Heimlichkeiten. Mal ist es nur die Neugier, nicht selten ein innerer Drang, sie aufzulösen. Gezieltes Suchen in Archiven und Datenbanken erschließt viel altes Wissen. Manchmal braucht es aber starke Nerven, was da plötzlich ans Licht kommt. Und Rücksicht und Fingerspitzengefühl, mit den Ergebnissen angemessen umzugehen. Welche Quellen und Methoden die Familienforschung anbietet, wie Sie sie nutzen und emotional belastende Ergebnisse auch psychologisch einordnen können, erfahren Sie an diesem Abend.
Am westlichen Ortsrand von Planegg, versteckt zwischen Bäumen, liegt ein architektonisches Juwel: Die Waldkirche. Sie ist ein bedeutendes Spätwerk des einflussreichen Architekten und Städteplaners Theodor Fischer (1862 - 1938). Fischer verwirklichte hier am Ende seiner Karriere erstmals eine Art des Kirchenbaus, die er als genuin evangelisch empfand: einen Zentralbau mit dem Altar in der Mitte, um den die Gemeinde sich versammelt. Ein für damalige Zeiten revolutionärer Entwurf, der ziemlichen Gegenwind erntete. Es war die kleine evangelische Diasporagemeinde in Planegg, die sich in den frühen Zwanziger Jahren für den Bau ihrer eigenen Kirche einsetzte, sie durch geschicktes und hartnäckiges deutschlandweites "fundraising" finanzierte und dazu den Ehrgeiz besaß, den "Stararchitekten" Fischer für den Entwurf zu gewinnen. Die Ausstellung zum 100jährigen Jubiläum der Waldkirche schildert die Geschichte und Symbolik des Baus und wird dazu teilweise unveröffentlichte Fotos und Dokumente bzw. Artefakte zeigen. Sie wurde kuratiert von Sabine Baumgartner und Dr. Julia Devlin von der Evang.-Luth. Kirchengemeinde.
Kursbeschreibung siehe Kursnr.: J1020